THE GOLDEN TREE & A VARGA COMPANY
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Sport macht Spaß. Sport macht stolz. Und Sport macht aus medizinischer Sicht vor allem Sinn. Schon in den 80er Jahren haben Forscherinnen und Forscher herausgefunden, dass regelmäßige Bewegung gegen Depression hilft. Heute ist man sich dessen noch mehr bewusst – Sport kann laut der Blumenthal-Studie, die den Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und regelmäßigen körperlichen Aktivitäten beschreibt, sogar die Wirkung von Antidepressiva ersetzen.
Autor: Frau Christina Schweinberger 21. August 2020 - The Golden Tree Wellness & Spa © Milan - Angelo Varga - AT Lizenz (by TGT GROUPS)
Durch Bewegung werden die Neurotransmitter Serotonin und Dopamin freigesetzt. Diese sind auch als „Glückshormone“ bekannt und wirken wie der Name schon vermuten lässt, stimmungsaufhellend. Bei Depressionspatientinnen und -patienten ist der Serotoninspiegel weit unter dem Durchschnitt. Somit bleiben Glücksgefühl und Zufriedenheit aus.
Sport stärkt nicht nur die Muskulatur, sondern auch die Psyche. Depressive Personen haben oft den Bezug zum eigenen Körper verloren – sie „spüren sich nicht mehr selbst“. Neben der Freisetzung beziehungsweise Hemmung von Hormonen spielt die Achtsamkeit gegenüber sich selbst eine bedeutende Rolle. Ein wichtiger Teil der Sporttherapie ist deshalb die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Wiederherstellung einer Beziehung zwischen Körper und Geist. Eine bestimmte Distanz gelaufen, ein Gewicht gestemmt oder die Zeit für sich selbst genutzt zu haben zeigt psychisch erkrankten Person, dass sie in der Lage sind durch ihre körperliche Stärke, ihre Willenskraft und ihr Durchhaltevermögen ihr Leben (wieder) selbst in die Hand zu nehmen. Sie entkommen dem dunklen Loch, in dem sie zu sein glauben und erleben durch Sport wieder Erfolgserlebnisse, die ihnen am Leben weitermachen helfen.
Zur Untermauerung dieser Hypothese hat die Duke University von North Carolina ein Forschungsexperiment gestartet. 156 depressive Personen wurden dabei zufällig in drei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe wurde nur medikamentös behandelt, eine zweite mithilfe von Medikamenten kombiniert mit einem Sportprogramm und eine dritte mittels Bewegungstherapie. Die Gruppe mit dem kombinierten Sport-Medikamenten-Programm schnitt am besten ab. Symptome wurden als weniger schwerwiegend beschrieben, Alltagssituationen konnten (wieder) besser bewältigt werden und Probleme waren leichter zu lösen. Ein Vergleich zwischen dem reinen Sportprogramm und der alleinigen Medikation brachte folgendes Ergebnis: die Symptome verbesserten sich nur mit einer Medikamentengabe gering und bei weitem nicht so gut wie mit dem Sportprogramm. Langfristig schnitt das reine Sportprogramm sogar am besten ab. Sechs Monate nach dem Start des Experiments berichteten nur acht Prozent der depressiv-erkrankten Personen von einem Wiederkehren ihrer Symptome durch das reine Sportprogramm, während die Rückfallquote bei jenen Personen, die nur Medikamente genommen haben bei fast vierzig Prozent lag.
Doch obwohl es sich so simpel anhört, ist es nicht einfach einer psychischen Erkrankung im wahrsten Sinne des Wortes davonzulaufen. Sich für kleine Dinge aufzuraffen ist für viele Erkrankte eine unüberwindbare Hürde, die Zeit für Sport aufzuwenden erscheint im ersten Moment noch viel schwerer. Außerdem kommt es auch auf die richtige Sportart an. Als oberste Devise gilt: Sport muss Spaß machen. Wird auch die Bewegung zur Qual hat Sport nichtmehr denselben Effekt und führt zur gegenteiligen Wirkung. Besonders gut gegen Depressionen helfen Ausdauersportarten, wie joggen, Rad fahren und schwimmen oder Gruppensportarten, um ein Gefühl des Zusammenhalts zu erlangen.
Psychische Erkrankungen und insbesondere Depressionen sind ernstzunehmende Angelegenheiten, die einer Behandlung bedürfen. Die Art der Behandlung kann genauso unterschiedlich sein, wie die Form, in der sich Symptome äußern. Sport kann bei der Genesung ein wichtiger und hilfreicher Faktor sein, der es den Patientinnen und Patienten ermöglicht, nicht nur muskulär wieder ein fitteres Leben zu führen, sondern vor allem auch mental.
Autor: Frau Christina Schweinberger
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